Die Winterarbeiten gehen voran. Der Plotter ist von der Reparatur zurück und auch das Dusch-Problem scheint gelöst.
Ein sehr schönes Segeljahr ist nun zu Ende. Die Segel sind abgeschlagen und die Moyenne liegt sicher in ihrem Winterliegeplatz im Hafen von Neustadt
Ein sehr schönes Segeljahr ist nun zu Ende. Die Segel sind abgeschlagen und die Moyenne liegt sicher in ihrem Winterliegeplatz im Hafen von Neustadt
Ein neue Land „entdeckt“ (Norwegen). 2.185 Seemeilen. 91 Tagen an Bord. Im Schnitt 1,5 Motorstunden pro Tag.
Es war wieder eine sehr schöne Reise.
Alleine weiter entlang der schwedische und dänischen Küste in Richtung Süden.
Heute habe ich eine gute Nachricht von der Sirius Service-Mannschaft bekommen. Nach der Rückkehr nach Neustadt im Oktober habe ich eine – recht überschaubare – Mängelliste an die Werft gegeben.
Die beiden wichtigsten Punkte betrafen zum einen den Außen-Plotter, der gleichzeitig der Master-Plotter ist. Hier funktionierte nur der eine Kartenslot. Sobald eine zweite Karte hinzukam, wurden die Karten teilweise nicht mehr in der korrekten Auflösung angezeigt. Außerdem kam es ab und zu zu Systemabstürzen. Das ist besonders unangenehm, wenn man in den Schären unterwegs ist. Zwar ist die Seekarte das Mittel der Wahl in diesen Gebieten, aber der Plotter und die Routendarstellung vereinfacht die Sache, vor allem wenn ich solo bin. Nun ist der Plotter also von Raymarine zurück.
Auch der Fehler in der Dusch-Wasser-Absaugung ist gefunden und die benötigten Teile bestellt. Voraussichtlich lag das Problem in einer defekten Rückschlagklappe. Nun muss das System wieder so umgebaut werden, dass per Umschaltung auch Wasser per Gardena-Schlauch aus anderen Schiffsgegenden abgesaugt werden kann.
Die Fliegengitter an den Dachluken wurden wieder befestigt. Das scheint eine Schwachstelle zu sein. Ich nehme an, dass sich der Kleber durch die Temperaturunterschiede löst.
Das bekommt die Badeleiter noch eine neue schwarze Stufe. Die eine war letztes Jahr bereits verlustig gegangen. Das ausgeschlagene Fach des Gefrierfaches wurde auch bereits ausgetauscht.
Nun warte ich noch auf Nachricht, dass die Segel zur Durchsicht zum Segelmacher gebracht wurden, und dann ist alles „schön“.
Auf Grund zahlreicher Dienstreisen und der nun bevorstehenden Feiertage werden ich erst kurz nach Silvester wieder zum Schiff fahren. Aber dann hat das neue Jahr schon angefangen, die Tage werden wieder heller und man kann sich ganz langsam auf die neue Saison freuen. Einen genauen Plan gibt es noch nicht und somit auch noch keine feste Reiseroute. Feststeht, dass ich am 16.08.25 in Odense (Dänemark) zum Konzert von Katie Melua sein werde. In den Odense Fjord wollte ich sowieso schon einmal. Vielleicht ist auch der Aalborgsund eine Reise wert. Läso, Anholt und viele weitere schöne Inseln und Orte könnten ebenfalls Ziele für 2025 sein. Je nach Crew-Stärke wäre aber auch die schwedische Ostküste wieder eine Option. Wer also noch nichts vorhat …
Am 1. Oktober fahre ich mit der Bahn nach Warnemünde. Dort komme ich sogar pünktlich nach Fahrplan an. Die Moyenne liegt friedlich an ihrem Liegeplatz und ich habe das Gefühl in mein zweites Zuhause zu kommen. Die Dinge, die ich aus Berlin mitgebracht habe, sind schnell verstaut. Die Abdeckplanen und Sicherungsbänder werden entfernt und das Boot wird zum Leben erweckt. Die Heizung hatte bereits per Handy zwei Stunden vorher eingeschaltet und so ist es bereits gut warm im Schiff. Nach einem Abendessen im Restaurant plane ich die Überfahrt nach Neustadt. Ich will morgen früh los und nach Kühlungsborn kommen und dort den Donnertag bleiben, da viel Wind angesagt ist. Am Freitag soll es dann nach Neustadt gehen.
Das Ablegen am Morgen gestaltet sich auf Grund des schon frischen Windes von vorne etwas schwierig, aber nette Nachbarn führen mit die Achterleine und so komme ich gut aus der Box. Die Box ist sehr groß und somit der Abstand zu den Pollern ebenfalls groß. Dann geht es auf die schon recht bewegte Ostsee und mit dem ersten Reff und der Fock in Richtung Westen. Das Wetter ist schön aber durch die achterliche Welle schaukelt das Schiff recht stark. Die Hafeneinfahrt ist auch nicht ohne, da eine recht hohe Dünung steht und das Schiff im rechten Winkel in die Einfahrt gesteuert werden muss und somit kurz quer zur Welle und parallel zur leeseitigen Kaimauer läuft. Im Hafen von Kühlungsborn sind es dann die altbekannten rund 20 Knoten. Die Schwimmstege liegen alles seitlich zum Wind. Ich brauche einige Zeit, um Leinen und Fender auszubringen und mir einen geeignete Box zu suchen. Schließlich finde ich eine, die mit weißen Plastikfendern am Steg in Lee geschützt ist, dort will ich rein, um die Moyenne dann gut abgefendert nach Lee an den Steg zu bringen. Das klappt dann mittelmäßig gut, da mit der Bug etwas zu schnell beim Eindrehen und Abstoppen doch zu schnell nach Lee klappt. Mit kräftig Rückwärts und nochmal mit eingeschlagenem Ruder vorwärts geht dann alles gut. Den Abrieb von der schwarzen Gummileiste, an der sich der Bug gedreht hat, poliere ich am nächsten Tag leicht weg.
Ich vertäue das Boot gut, legen Landstrom, räume auf und melde mich an. Dann gehe ich etwas essen und lege mich eine Stunde in die Koje. Den Abend verbringe ich gemütlich an Bord. Der Abend-Himmel färbt sich leuchtend rot. Ich lese mein Buch zu Ende und dann heißt es Gute Nacht. Draußen heult der Wind in den Salingen.
Das ändert sich auch am Donnerstag nicht, aber ich liege ja sicher im Hafen und erledige liegengebliebene Büroarbeit. Abends gehe ich ins Sea Restaurant, welches sehr empfehlenswert ist.
Am Freitag lege ich gegen 11 Uhr ab. Der Wind ist gut und der Seegang hat sich deutlich beruhigt. Mit Vollzeug geht es weiter in Richtung Westen. Für die Strecke benötige ich schließlich ca. 8 Stunden, da der Wind nachher deutlich nachlässt. Um halb sechs mache ich am V Steg am Platz 40 fest. Leonie kommt von Berlin aus, fast zeitgleich mit dem Volvo und da mein Eisschrank leer ist fahren wir noch nach Neustadt zum Abendessen.
Am nächsten Tag kümmern wir uns erst um die festsitzenden Logge. Sie klemmt schon wieder, so dass keine Geschwindigkeit durch das Wasser und somit auch kein scheinbarer Wind angezeigt wird. Das klappt aber gut und dann nutzen wir das sehr schöne Wetter, fahren zum Volltanken an die Tankstelle und dann nochmal zum Segeln in die Neustädter Bucht mit anschließendem Hafenmanöver-Training.
Abends kochen wir einen schönen Fischeintopf.
Sonntag ist Flaute aber die Sonne scheint. Wir schlagen die Segel ab, was gut klappt, nur das Verstauen der Genua im Segelsack klappt erst als wir das Segel nochmal ordentlich an Land zusammengelegt haben. Nun kommen die Segel zum Segelmacher zur Durchsicht.
Das Deck wird gewaschen, der Chrom poliert und alles Überflüssige von Bord gebracht. Um halb fünf verabschieden wir uns vorerst von der Moyenne. Die neue Winterplane, die das Cockpit und das Deckshaus im Winter schützt wir kommende Woche angebracht. Der fehlerhafte Plotter wird ebenfalls kommende Woche ausgebaut und eingeschickt. Dann wird das Boot winterfest gemacht. Im Februar wir es zum Kärchern und Aufbringen des Antifoulings und Erneuerung der Anoden kurz rausgekrant. Die Motorinspektion erledigt ebenfalls die Ancora Marina.
Die Sirius Werft wird sich um das Thema Duschpumpe und ein paar andere Kleinigkeiten kümmern.
Sicherlich werde ich im November und Dezember zur Moyenne fahren, um nach dem Rechten zu sehen.
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Am 1. Oktober fahre ich mit der Bahn nach Warnemünde. Dort komme ich sogar pünktlich nach Fahrplan an. Die Moyenne liegt friedlich an ihrem Liegeplatz und ich habe das Gefühl in mein zweites Zuhause zu kommen. Die Dinge, die ich aus Berlin mitgebracht habe, sind schnell verstaut. Die Abdeckplanen und Sicherungsbänder werden entfernt und das Boot wird zum Leben erweckt. Die Heizung hatte bereits per Handy zwei Stunden vorher eingeschaltet und so ist es bereits gut warm im Schiff. Nach einem Abendessen im Restaurant plane ich die Überfahrt nach Neustadt. Ich will morgen früh los und nach Kühlungsborn kommen und dort den Donnertag bleiben, da viel Wind angesagt ist. Am Freitag soll es dann nach Neustadt gehen.
Das Ablegen am Morgen gestaltet sich auf Grund des schon frischen Windes von vorne etwas schwierig, aber nette Nachbarn führen mit die Achterleine und so komme ich gut aus der Box. Die Box ist sehr groß und somit der Abstand zu den Pollern ebenfalls groß. Dann geht es auf die schon recht bewegte Ostsee und mit dem ersten Reff und der Fock in Richtung Westen. Das Wetter ist schön aber durch die achterliche Welle schaukelt das Schiff recht stark. Die Hafeneinfahrt ist auch nicht ohne, da eine recht hohe Dünung steht und das Schiff im rechten Winkel in die Einfahrt gesteuert werden muss und somit kurz quer zur Welle und parallel zur leeseitigen Kaimauer läuft. Im Hafen von Kühlungsborn sind es dann die altbekannten rund 20 Knoten. Die Schwimmstege liegen alles seitlich zum Wind. Ich brauche einige Zeit, um Leinen und Fender auszubringen und mir einen geeignete Box zu suchen. Schließlich finde ich eine, die mit weißen Plastikfendern am Steg in Lee geschützt ist, dort will ich rein, um die Moyenne dann gut abgefendert nach Lee an den Steg zu bringen. Das klappt dann mittelmäßig gut, da mit der Bug etwas zu schnell beim Eindrehen und Abstoppen doch zu schnell nach Lee klappt. Mit kräftig Rückwärts und nochmal mit eingeschlagenem Ruder vorwärts geht dann alles gut. Den Abrieb von der schwarzen Gummileiste, an der sich der Bug gedreht hat, poliere ich am nächsten Tag leicht weg.
Ich vertäue das Boot gut, legen Landstrom, räume auf und melde mich an. Dann gehe ich etwas essen und lege mich eine Stunde in die Koje. Den Abend verbringe ich gemütlich an Bord. Der Abend-Himmel färbt sich leuchtend rot. Ich lese mein Buch zu Ende und dann heißt es Gute Nacht. Draußen heult der Wind in den Salingen.
Das ändert sich auch am Donnerstag nicht, aber ich liege ja sicher im Hafen und erledige liegengebliebene Büroarbeit. Abends gehe ich ins Sea Restaurant, welches sehr empfehlenswert ist.
Am Freitag lege ich gegen 11 Uhr ab. Der Wind ist gut und der Seegang hat sich deutlich beruhigt. Mit Vollzeug geht es weiter in Richtung Westen. Für die Strecke benötige ich schließlich ca. 8 Stunden, da der Wind nachher deutlich nachlässt. Um halb sechs mache ich am V Steg am Platz 40 fest. Leonie kommt von Berlin aus, fast zeitgleich mit dem Volvo und da mein Eisschrank leer ist fahren wir noch nach Neustadt zum Abendessen.
Am nächsten Tag kümmern wir uns erst um die festsitzenden Logge. Sie klemmt schon wieder, so dass keine Geschwindigkeit durch das Wasser und somit auch kein scheinbarer Wind angezeigt wird. Das klappt aber gut und dann nutzen wir das sehr schöne Wetter, fahren zum Volltanken an die Tankstelle und dann nochmal zum Segeln in die Neustädter Bucht mit anschließendem Hafenmanöver-Training.
Abends kochen wir einen schönen Fischeintopf.
Sonntag ist Flaute aber die Sonne scheint. Wir schlagen die Segel ab, was gut klappt, nur das Verstauen der Genua im Segelsack klappt erst als wir das Segel nochmal ordentlich an Land zusammengelegt haben. Nun kommen die Segel zum Segelmacher zur Durchsicht.
Das Deck wird gewaschen, der Chrom poliert und alles Überflüssige von Bord gebracht. Um halb fünf verabschieden wir uns vorerst von der Moyenne. Die neue Winterplane, die das Cockpit und das Deckshaus im Winter schützt wir kommende Woche angebracht. Der fehlerhafte Plotter wird ebenfalls kommende Woche ausgebaut und eingeschickt. Dann wird das Boot winterfest gemacht. Im Februar wir es zum Kärchern und Aufbringen des Antifoulings und Erneuerung der Anoden kurz rausgekrant. Die Motorinspektion erledigt ebenfalls die Ancora Marina.
Die Sirius Werft wird sich um das Thema Duschpumpe und ein paar andere Kleinigkeiten kümmern.
Sicherlich werde ich im November und Dezember zur Moyenne fahren, um nach dem Rechten zu sehen.
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Ich bleibe einen Tag hier liegen und lecke meinen Wunden, arbeiten, räume auf und wasche das Deck gründlich.
Dann geht es morgens weiter in einem lange U-Törn in Richtung Stubbeköping. Die Sonne scheint, der Wind ist schwach also muss die Maschine ran. Vor Stubbeköping fällt der Anker und ich genieße den letzten Abend in der Ankerbucht. Sonnenuntergang und anschließender Sternenhimmel runden den entspannten Tag ab.
Relativ früh gehe ich am nächsten Tag Anker auf und muss nocheimal mit Maschine dem Tonnenstrich gegen Wind und unangenehme kurze Welle gegenan. Das mühevoll geputzte Chrom bekommt wieder ordentlich Salzwasser über. Dann kann ich abfallen und es geht im ersten Reff und mit der Genua auf Halb-Wind Kurs in Richtung Gedser. Musik läuft und es ist T-Shirt Wetter. Mit rund 7 Knoten vergeht die Zeit wie im Flug und komme bereits gegen 15 Uhr in Gedser an. Hier gehts bei ordentlich Seitenwind rückwärts in die Box. Die Crew vom Nachbarboot hilft mit der Leinenarbeit.
Im Hafen liegen ca. 9 Segelschiffe der Bundesmarine, die hier Segel- und Hafenmanöver üben. Also schönes und ausführliches Hafenkino. Abends um halb neun gibt es dann auf allen Booten gleichzeitig die Flaggenparade. Sehr schön.
Der letzte Schlag in Richtung Warnemünde beginnt noch mit knapp 3 Windstärken und Vollzeug. Leider schläft der Wind dann ein und der „Jockel“ muss erneut ran. Sie Sonne brennt vom Himmel und ich aktiviere sogar noch einmal das Bimini, stoppe zweimal die Maschine um kurz Baden zu gehen.
Um 18 Uhr laufe ich nach 4 Monaten und 1.285 Seemeilen wieder in den Hafen von Warnemünde ein. Die Moyenne hat mich wieder sicher durch alle Wetter und Winde gebracht. Sie ist ein tolles Schiff und ich bin sehr dankbar, dass sie ein zweites Zuhause für mich werden konnte.
Es war wieder eine sehr schöne Reise mit vielen tollen Eindrücken und netten Bekanntschaften. Besonders hat es mich gefreut, dass Fritz und Paula nun auch die Moyenne mal live erlebt haben. Das gleiche gilt für Mario, der ja auch das erste Mal mit an Bord war. Und natürlich habe ich die Zeit mit Leonie, die zweimal an Bord war sehr genossen.
Nun geht es ans Aufräumen und Klar-Schiff-Machen. Am Freitag geht es dann mit der Bahn nach Berlin.
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© Gustav Burckschat