Halbzeit - Fazit

Ich sitze hier im Hafen von Lootholma auf der Insel Kustavi nordwestlich von Turku. Es ist der 16. Juli 2023. Der Regen, der heute um ca. 15 Uhr einsetzte und den starken Wind mit bis zu 20 Knoten verdrängt hat, ist dem Sonnenschein gewichen. Diese scheint nun zwischen den Wolken hindurch auf den kleinen Hafen, der in einer geschützten Bucht östlich vom Sund liegt. Seit gestern bin ich hier und bleibe noch bis Mittwoch.

Die Hälfte der geplanten 5-monatigen Reise ist um, Zeit für ein kleines Fazit.

Das Schiff: die Sirius 35 DS mit der Segelnummer 64 (mein Geburtsjahr) hat sich als das perfekte Schiff für meine Reise erwiesen. Es gab nur ein Thema, welches mich und die Crew bis Riga beschäftigt hat. Wir hatten immer wieder Wasser im Schiff. Nicht viel aber zuviel, um es zu ignorieren. Der Tank bekam einen neuen Tankdeckel, wurde aus- und wiedereingebaut. Schließlich nehmen wir an, dass ein undichtes Belüftungsventil der Toilette die Ursache ist. Dieses wurde mit eine Leckpropfen verschlossen, nun ist es trocken. Ansonsten wohnt es sich auf dem Schiff hervorragend. Die Segeleigenschaften sind besser als erwartet. Einhandtauglich ist es ebenfalls. Die Ausbauqualität ließ bisher keine Wünsch offen und die gewählte Ausstattung passt perfekt zu meinen Bedürfnissen. Nur ein abgefallener Heizungsschlauch ist werftseitig aus meiner Sicht zu monieren. Außerdem gibt es drei Verbesserungsvorschläge: die Kante des Navi-Tisches sollte etwas höher ausfallen, da ansonsten bei BB Lage, alles darauf liegenden zu schnell runterfällt. Die Genuaschot auf der BB Seite müsste besser geführt werden, um ein Verhaken unter der Klemme für die Verstellung der Holepunkte zu verhindern. Letztendlich würde ich den Landstromanschluss abseits der Klampe positionieren.

Von diesem Punkten abgesehen ist es mein Traumschiff und wird es wohl auch bleiben!

Die Törnplanung: Ursprünglich hatte ich geplant bis nach Haparada, also zum nördlichsten Punkte der Ostsee zu segeln. Diese Idee habe ich aufgegeben. Die Zeit in den Finnischen Schären und den Aalands ist einfach zu schön. Außerdem gestalteten sich die Crewwechsel etwas „zeitraubender“ als gedacht, was aber nicht weiter schlimm ist. Daher werde ich die nächsten Wochen noch mit Leonie und Lara in dieser fantastischen Inselwelt bleiben, bevor ich nach Schweden segle, um mich dort mit Fritz und Lili zu treffen. Anschließend geht es, entweder durch den Götakanal oder an der SO Küsten Schwendens in Richtung Westen. Ende September will ich wieder in Neustadt sein.

Die Reisebegleitung: Ich bin anfangs mit Leonie gesegelt, was ein perfekter Start für diese Reise war. Wir hatten eine wunderschöne Zeit mit gutem Wetter. Dann kam Elke mit an Bord und löste nach einigen Tagen Leonie ab. Es ging bei viel Wind oft aus NO die Polnische Küste hoch. Es war eine tolle, Zeit mit vielen interessanten Segeltagen und vielen guten Gesprächen, die sich natürlich auch um Jochen drehten. Schön, dass sie dabei war. Mit Gilbert, der in Danzig dazukam, war es erfahrungsgemäß lustig und wir hatten eine tolle Zeit in Riga aber auch auf Gotland und in Estland. Mit Christian ging es weiter, mit tollen längeren Törns von Lettland nach Estland und rüber nach Helsinki. Unvergessen das feine Seafood im Nautilus in Tallin und die Einfahrt nach Helsinki. Im Hafen in dem wir lagen  fand gerade eine große Regatta statt. Michael und Karin kamen an Bord und zu viert tauchten wir in die Schärenwelt ein. Perfektes Wetter, leichte Winde, schöne Häfen und auch zu viert kann man auf der Moyenne sich gut arrangieren. Dann ging es zu dritt weiter, da Karin wieder arbeiten musste. Wir fanden die schönste Bucht und weitere perfekt Bullabü-Hafen und hatten viel Spaß. An Mariehamn ging es dann für mich solo weiter. Auch diese Zeit habe ich sehr genossen. Allein mit der Moyenne und vielen Gedanken und netten Begegnungen mit vielen freundlichen Seglern und Motorbootfahrern. Nun freue ich mich sehr, dass ich Leonie diese tolle Inselwelt zeigen kann und hoffen, dass das Wetter so schön bleibt, wie seit Beginn dieser Reise. Ich hatte glaube ich zusammengenommen vielleicht zwei Tage Regen, sonst Sonnenschein.

Work-Life Balance: Passt alles sehr gut. Montag ist in der Regel Bürotag. Ansonsten Arbeiten nach Bedarf und natürlich die üblichen Arbeiten zum Monatsabschluss.

Summa Summarum: Es könnte nicht besser laufen. Ich bin sehr froh, dass ich diese Reise machen kann und sie auch jetzt tatsächlich auch mache. Nun fehlen nur noch Fritz und Lili als Begleitung, dann ist alles perfekt!

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