Im Gegensatz zum letzten Jahr spielte das Wetter diesmal mit. Sonne, leichte Winde am Mittwoch und Donnerstag und super Wind am Freitag. So war die Wetterprognose und so war es dann auch in Echt. Ich fuhr bereits am Dienstagnachmittag von Berlin nach Warnemünde, Michael kam am Mittwoch früh. Nach einem ausführlichen Frühstück legten wir gegen Mittag in Richtung Kühlungsborn ab. Schönstes Wetter begleitete uns bis nach Kühlungsborn. Zwischenzeitlich setzten wir den Genacker, dann durfte auch die Maschine noch einmal ran. Da die Nächte bereits kühl sind, lief nachts die Dieselheizung. Am Morgen schaltete ich sie aus und danach wollte sie partout nicht mehr angehen. Alle diese Saison gelernten Tricks halfen nicht. Die Fehlermeldungen variierten von „Mulitcontrol“ und „H02“ über „T12“ und „e4“. Nun darf Herr Klepsch sich dieser ausführlich in den nächsten Wochen annehmen. Gott sei Dank hatte ich den Heizlüfter an Bord.
Von Kühlungsborn ging es u.a. unter Genacker zu dem sehr schön Hafen Timmendorf auf Poel. Ein kleiner, aber sehr netter Hafen mit schöner Atmosphäre. Hier war die Absicherung des Landstroms allerdings dermaßen schwach, dass wir unseren Heizlüfter nur auf schwacher Leistung laufen lassen konnten. Dafür arbeiteten die Denkprozesse beim Schach auf Hochtouren.
Bereits um 10 Uhr liefen wir morgens bei tollem Wind auf südlichen Richtungen aus. Mit uns waren weitere 11 (!) Schiffe in der Bucht unterwegs. Alle nutzten das feine Segelwetter, bevor am Samstag Sturm und Regen kommen sollten.
Dieser kam auch in der Nacht. Wir hatten aber nach dem Einlaufen in Neustadt schon die Genua und das Großsegel abgeschlagen. Eigentlich wollten wir noch das Bimingestänge abbauen, aber es regnete in Strömen, so dass wir diese Arbeit verschoben. Karin war so nett und holte uns mit dem Volvo gegen Mittag ab. Wir verstauten u.a. die übrig gebliebenen Weinkartons, den Genacker und weitere Dinge, die ich im Winter nicht an Bord benötigen werden und dann ging es nach Berlin.
I.A. mit der Ancora-Marina wird das Schiff am Donnerstag für die anstehenden Arbeiten aus dem Wasser genommen. Dazu zählen: Die Motorwartung, der Wechsel der Anoden, die Erneuerung des Antifoulings, das Polieren des Rumpfes und die Ausbesserung eines kleinen Gelcoat-Schades am Heck. Am 16.10. sollte das Schiff dann wieder im Wasser an seinem Platz am V Steg sein. Ende Oktober werden ich dann voraussichtlich für die restlichen Arbeiten erneut hinfahren, bevor das Schiff dann eingewintert wird.
2.319 Seemeilen liegen dieses Jahr im Kielwasser der Moyenne. Der südlichste und der nördlichste Punkt der Ostsee wurden dabei erreicht.
Insgesamt bin ich nun mit dem Schiff seit der Übergaben im Dezember 2022 bereits 6.523 Seemeilen unterwegs gewesen.
Nächstes Jahr steht dann ein etwas gemütlicheres Segeljahr voraussichtlich in der Dänischen Südsee vielleicht bis in Kattegat auf dem Programm. Aber 2027 will ich in jedem Fall die Midsummer Sail wieder mitsegeln – und im Zeitlimit das Ziel erreichen.