Die Vorbereitungsphase

Am letzten Tag des Jahres 2022 hatte ich es noch einmal auf´s Schiff geschafft. Leonie und Lara waren mit dabei. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt konnte sich die Dieselheizung erneut bewähren. Wären Leonie und Lara eine Fahrradtour unternahmen, kramte ich im Schiff rum. Ich räumte schon ein paar Sachen ein und versuchte den Plotter und die Raymarine Anzeigen auf meine Bedürfnisse anzupassen. Sollte eigentlich selbsterklärend sein – ist es aber nicht. Aber nach ein paar Stunden hatte ich dann die ersten Anzeigen wie gewollt auf dem Plotter und den Außeninstrumenten. Auch hier die Heizungseinstellungen bin ich nun gekommen und so müssen wir morgens nicht mehr frieren. Die Heizung funktioniert sehr gut und ist sehr leise. Da hatten wir auf den Charterschiffen schon ganz andere Erfahrungen gemacht und unsere Nachbarlieger auch.

Da die Sanitäranlage im Hafen über Silvester außer Betrieb waren mussten wir das nahegelegene Hotel für den Wasch- und Toilettengang aufsuchen, da das Schiff ja noch eingewintert ist. D.h. das Wassersystem ist leer bzw. mit Frostschutz aufgefüllt. Das nächste Mal nehme ich billigen Wodka, Hannes sagt, das geht auch und schmeckt später auch besser :).

Am 31.12. fuhren wir dann Richtung Berlin. Eigentlich wäre ich gerne noch geblieben aber der nächste Besuch statt quasi schon fest auch wenn er, beruflich bedingt erst in 4 Wochen erfolgen sollt.

Letzte Woche hatte ich zwei Termine in Cuxhaven und fuhr anschließend bei Regen und Starkwind nach Neustadt. Bei meiner Ankunft um 19 Uhr zeigt das Thermometer im Schiff 4 Grad. Also erstmal Heizung auf volle Pulle und dann ab ins Restaurant. Nach einer knappen Stunde waren es zumindest schon angenehme 15 Grad im Schiff, Tendenz steigend. Also, gute Musik rausgesucht, die Fusion-HIFI-Anlage aufgedreht und dann ging es ans Auspacken der Sachen, die ich mitgebracht hatte. Z.B. diverse Kisten in unterschiedlichen Größen, Werkzeug, Tauwerk, Sachen für das Büro, Schlagpütz, Ösfass, Frostschutz, Navigationsbesteck (bis auf den Zirkel, den hatte ich von Leonie mit einer tollen Inschrift bekommen!!) usw. Der Bootsladen in Berlin freut sich …, und ich mich auch immer wieder über die sehr gute Beratung und Betreuung.

Im Schiff herrschte kurz Zeit später das Chaos und dieses hielt sich hartnäckig die nächsten drei Stunden. Immer wieder hatte ich einzelne Dinge in der Hand zu verstauen, wusste doch nicht genau wohin damit und legte sie an irgendeinen Platz ab, den ich kurze Zeit später für andere Dinge benötigte.

Das Schiff hat unendlich viel Stauraum. Vor allem in dem Bodenbereich vor dem Naviplatz und der Pantry. Hier befinden sich allein vier große Stauräume, in die u.a. bequem Getränkekisten passen. Nun habe ich passende Kisten dafür ausprobiert, dass alles seine Ordnung hat. Das ist gar nicht so einfach, da die Räume unterschiedlich groß und durch die Bodenwrangen auch nicht ganz eben sind. Also wird eine Kombination aus großen und kleinen Kisten gesucht, die bestmöglich passt. Hinzukommen noch zwei große Ausziehfächer und natürlich noch weitere große Schubladen in der Pantry, diverse weitere Bodenstauräume, Schränke in den Kammern und ein großer Schrank für das Ölzeug, Schwimmwesten etc. Im UG befindet sich dann noch der Technikraum, in dem Werkzeug und Ersatzteile gelagert werden.

Um anfangs nicht die Übersicht zu verlieren, habe ich begonnen eine Stauliste anzulegen.

Gegen 23 Uhr sah dann alles einigermaßen ordentlich aus. Der Wind heulte, der Regen trommelte auf das Dach. Ich schaltete das gemütliche Rotlicht ein, schenkte ein Glas Wein ein und schaute mir das Chaos draußen gemütlich vom Sofa aus an.  Die Vorteile des Deckssalon.

Am nächsten Tag wachte ich bei Sonnenschein auf. Der Wind war eingeschlafen und im Hafen herrschte Ruhe. Nach dem Frühstück besorgte ich das W-Lan Passwort, brachte ich die Ruckfender an und fuhr nach Neustadt, um ein fehlende USB C Kabel zu besorgen. Anschließend wurde das Werkzeug verräumt. Außerdem installierte ich die Webasto App und kann somit die Heizung „fernsteuern“.

Zum Schluss kam das Büro an die Reihe (man muss ja Prioritäten setzen). Wie befürchtet, war es gar nicht so leicht, die beiden Bildschirme parallel an meinen Laptop anzuschließen. Ein Kabel stellte sich zu kurz heraus, das längere war anscheinend zu lang, um einen Datenverbindung herzustellen. Erschwerend kam hinzu, dass die Anschlüssen an den Bildschirmen natürlich nur hinten und von unten zu erreichen sind. Durch die Wandhalterung war das eine umständliche Fummelarbeit. Nun habe ich ein weiteres USB C Verlängerungskabel bestellt und hoffe, dass dann alles klappen wird.

Am Abend ging es in das feine Restaurant im Hotel und dann auf´s Schiff. Hier sortierte ich die Seekarten noch einmal und packte die Karten von Polen bis Helsinki zu besseren Törnplanung nochmal ein.

Der Wind hatte wieder zugenommen, der Regen hatte auch wieder den Weg nach Neustadt gefunden. Beides störte meine Nachtruhe in keinster Weise. Ich hatte bereits Ende Dezember die klappernden Fallen weggebunden. Das innere des Mastes ist mit Dämmmatten versehen, was das Vibrieren der innenliegenden Fallen verhindern soll.

Am nächsten Tag ging es zufrieden bei Wind und Regen wieder Richtung Berlin. Zuvor hatte ich noch mit Unterstützung der Werft die App von Victron (Energiemanagement) installiert und kann nun die Batteriespannung per Handy auslesen.

Nächster Besuch auf der Moyenne dann wahrscheinlich am letzten Februar Wochenende, dann werden ich auch das Wassersystem wieder in Betrieb nehmen können.

Ich freue mich schon sehr darauf, dass Schiff dann voll nutzen zu können.

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