Winter in Neustadt - Ausblick auf die neue Segelsaison.

Ab Oktober begann – wie jedes Jahr – sehr arbeitsintensive Wochen, die erfahrungsgemäß bis Ende Februar andauern. Daher musst ich sehen, dass die Moyenne vorher „winterfest“ gemacht wurde. Ich verholte die Moyenne an ihren Winterliegeplatz am V – Steg der Ancora Marina. Vorher hatte sie das Jahrhundert-Hochwasser Dank der soliden Schwimmstege und der hohen Schutzmauern schadlos überstanden. Das Hochwasser hatte in anderen Häfen massive Schäden angerichtet. Zahlreiche Schiffe wurden stark beschädigt und sind gesunken. Ich war am Tag des Hochwassers nochmal am Schiff und kontrollierte Leinen und Fender. Auch das ein paar Wochen später ebenso außergewöhnliche Niedrigwasser blieb für die Moyenne ohne Folgen.

Im Oktober schlug ich mit Hilfe des Service-Teams von Sirius die Segel ab. Das Wassersystem wurde geleert und eingewintert. Mit der Marina besprach ich das Auskranen für Ende November, da einige Arbeiten anstanden, für die das Schiffe aus dem Wasser musste, z.B.

  • Unterwasserschiff reinigen
  • Neues Anti-Fouling auftragen
  • Anodenwechsel
  • Motorwartung /Einwinterung
  • Ein paar Schönheitsreparaturen am Gelcoat
  • Tür Scharnier schließen, da ich die Hecktür ausgebaut lasse.
  • Heckleiter-Führung reparieren
  • Rumpf polieren

Am 23.11. fuhr ich nach Neustadt, um am 24.11. das Schiff zum Tanken und Kranen zum Kranplatz zu bringen. Es war regnerisch und windig. Dank der Mithilfe meines Nachbarn Jörg von der SY Joy klappte alles. Das Schiff wurde gekrant und wog lt. Anzeige 10.2 Tonnen. Das Unterwasserschiff wurde gekärchert. Anschließend setzte sich der mobile Kran mit der Moyenne in Bewegung bis zum Zielpunkt. Dort wurde sie auf ein paar Holzbohlen abgesetzt. Dank der Kimmkiel-Version ist das unkompliziert möglich. Ich räume die restlichen Sachen aus dem Schiff und fuhr mal wieder mit vollem Kofferraum nach Berlin zurück. Am Sonntag ging es zu einer 11-tägigen Budget-Tour nach Süddeutschland. Der Winter hielt Einzug in Deutschland und die Arbeiten an der Moyenne mussten um eine Woche verschoben werden.

Am 21.12. wurde die Moyenne dann wieder in ihr natürliches Element und an ihren Liegeplatz überführt. Dort wird sie nun gemütlich das Super-Segel-Jahr ausklingen lassen. Ich bin fast täglich mir ihr in Kontakt. Dank der App von Victron Energy und Webasto kann ich sehen, wie es ihren Batterien geht und wie die Temperaturen im Schiff sind.

In der ersten Januar Woche plane ich einen Besuch vor Ort und freue mich schon auf das Wiedersehen. Mal sehen, welche Dinge von der großen Liste an Arbeiten abgearbeitet sind. Einige Dinge haben ja auch noch etwas Zeit. Ich habe z.B. noch 10 Meter extra Ankerkette bestellt. Außerdem wird ein Gardena-Anschluss an der Duschpumpe angeschlossen, so dass man mittels eines normalen Wasserschlauches, Wasser aus allen möglichen Stellen im Schiff außenbords pumpen kann.

Ende Februar werde ich das Wassersystem wieder aktiveren (Damit kann ich Toilette, Dusche etc. an Bord wieder benutzen), Anfang März werden die Segel wieder angeschlagen. Ich bin noch am überlegen, ob ich mir nicht doch noch einen Code Zero zulege.

Ende März verlasse ich Neustadt und segle die Moyenne in ihren Sommerhafen in Warnemünde (Hohe Düne). Hier habe ich Dank der Mithilfe vom Bootsladen und Herrn Selbmann einen Sommerliegeplatz bekommen. Mitte/Ende April will ich in Richtung Kopenhagen aufbrechen, um von dort aus im Mai nach Göteborg zu segeln. Von da aus soll es dann ab Mitte Juni durch die westschwedischen Schären nach Oslo gehen. Ob ich dann wieder zurück segel, oder ob das Schiff irgendwo dort überwintert, wird sich zeigen.

Ich freue mich in jedem Fall auf die neue Segelsaison mit der Moyenne und viele schöne Segeltage, hoffentlich auch wieder mit dem einen oder anderen lieben Mitsegler. Ihr habt ja nun schon mal eine ungefähre Vorstellung, wann es 2024 wohin gehen soll.

PS: Danke an alle Mitsegler und Mitleser, die mich dieses Jahr auf der Moyenne begleitet haben.

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