Am letzten Wochenende ging es erneut nach Neustadt. Ich wollte mit Leonie die Segel anschlagen. Bei der Ankunft wurde als erstes der Wassertank aufgefüllt, so dass wir wieder an Bord kochen und Abwaschen konnten. Duschen fällt erst noch aus, das erst das ganze Frostschutzmittel aus dem System rausgespült werden muss.
Die Fock hatte dankenswerterweise die Service-Crew der Sirius-Werft bereits angeschlagen. Das System ist etwas kompliziert und ich ahnte schon, dass wir mit dem Großsegel und der Genua genug zu tun hätten. Sie Sonne schien bei frischen 6 Grad und ebenfalls sehr frischem Wind. Zunächst versuchten wir den Sicherungsbeschlag unten aus der Mastnut zu bekommen. Ein Pfeil deutete die Richtung an, in der man drücken und/oder schieben sollte, damit das Teil rausgenommen werden kann. Wenn das Segel gesetzt ist, verhindert es, dass die Rutscher rausrutschen.
Allerdings bekamen wir das Teil auch nach zig Versuchen nicht heraus. Also Karsten von der Werft angerufen, der rief Fritzi an und wir bekamen den wertvollen Tipp, dass man mehr Kraft und diese an einer bestimmten Stelle aufbringen muss, damit man das Teil unten raushebeln kann. Gesagt getan. Dann kam das nächste Problem. Wir bekamen die oberste Segellatten nicht soweit reingeschoben, dass sie sich in den Verschlussmechanismus einklemmen lies. Es fehlten ca. 3 Millimeter. Wir probierten Hin und Her. Kämpften mit dem Segel, dem Wind und gegen meine aufkommende Genervtheit. Aber es half nichts und wir brachen das Projekt erstmal ab und machten uns an die Genua. Diese konnten wir dann verhältnismäßig schnell und unkompliziert anschlagen und hatten somit ein kleines Erfolgserlebnis. Abends gab es frische Pasta mit Trüffel-Pesto und Salat. Der Wind frischte auf und wir machten es uns im Salon gemütlich.
Am nächsten Morgen unternahmen wir einen erneuten Versuch und tatsächlich klappte es besser und auch die oberste Latte bekamen wir in die Führung gepresst (nachdem ich sie etwas gekürzt hatte :)). Als wir dann das Segel hochzogen, flutschte die eine Latte wieder heraus, da ich die Verschlussschraube nicht richtig angezogen hatte und der „Spaß“ begann erneut. Schließlich konnten wir dieses Projekt auch erfolgreich abschließen.
Nachdem ich Leonie zum Bahnhof gefahren hatte, räumte ich weiter ein und auf. Die alten Seekarten (ca. 5 Kilo) kamen in den Volvo und der erste Weinvorrat (ca. … sage ich lieber nicht) wurde aus dem Volvo ausgeladen und im Schiff verstaut.
Ein Radio-Check mit Bremen Rescue ergab eine tadellose Verständigung. Abends gab es zur Belohnung noch einen schönen Film und dann ging es in die Koje.
Am nächsten Morgen besichtigte ich die neue 35-69 und quatschte lange mit Anja, Ralf, Jan und Marie. Ich räumt die BB-Backskiste auf und öffnete das Seeventil vom Saildrive wieder. Eigentlich wollte ich noch Tanken fahren aber der Wind blies genau in die Boxengasse mit teilweise 20 Knoten, das ich dazu alleine keine Lust hatte. Vor allem, da ich ganz am Anfang am Steg liege und keine Chance habe, die Bug vom Wind drehen zu lassen, um anschließen rückwärts aus der Gasse zu fahren. Auch die Kalibrierungsfahrt des Autopilotkompass muss ich verschieben.
Gegen 15.30 Uhr ging es wieder auf die Autobahn. Wenn ich das nächste Mal hinfahre wir schon nach Warnemünde zum Sommerliegeplatz gesegelt. Das sind doch gute Aussichten.
Die derzeitige Crew-Besetzung un der Reiseverlauf stehen nun auch fest. Hier findet ihn mit dem folgenden Link:
Sirius Törnplanung Ostsee 2024 Stand 13.03.24
In der Woche vor Ostern verhole ich das Schiff von Neustadt nach Warnemünde. Von hier geht es Ende April nach Kopenhagen und Mitte Mai von Kopenhagen nach Göteborg. Mitte Juni segle ich dann in zwei Etappen weiter nördlich in Richtung Oslo. Bis Anfang August bleibe ich voraussichtlich in Norwegen, bevor es dann wieder in Richtung Süden geht.
© Gustav Burckschat